Gute Erfahrungen mit betrieblicher Ferienbetreuung

von Johanna Torkuhl

Kinderbetreuung

Die Veranstaltung hatte großes Interesse geweckt. Über 30 Unternehmen informierten sich zum Thema „Endlich Ferien?! Mit betrieblicher Ferienbetreuung punkten“. Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Düsseldorf/Kreis Mettmann hatte in Kooperation mit der IHK Düsseldorf und der Servicestelle betriebliche Kinderbetreuung der Zukunftswerkstatt Düsseldorf GmbH (ZWD) zu der digitalen Veranstaltung eingeladen.  

Messbare Vorteile für Unternehmen

Dagmar Thomas und Lilly Fleck (ZWD) berichteten, warum das Thema Ferienbetreuung für beschäftigte Eltern und deshalb auch für Unternehmen wichtig ist. Stehen die Ferien vor der Tür, finden sich berufstätige Eltern vor einer organisatorischen Herausforderung. Denn auf 25-30 Urlaubstage fallen in NRW 75 schulfreie Tage. Kommunale oder vereinsmäßig organisierte Ferienprogramme sind oft nicht überall verfügbar oder mit viel Fahrtzeit und Kosten verbunden. Deshalb bedeute es messbare wirtschaftliche Vorteile, Fachkräfte durch familienfreundliche Angebote zu sichern. So reduziere sich der Krankenstand, wenn Eltern weniger Stress ausgesetzt sind angesichts wochenlanger Schulferien mit ungeklärter Kinderbetreuung. Darüber hinaus werde das Image eines Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber erheblich gestärkt. Die Düsseldorfer Servicestelle betriebliche Kinderbetreuung der ZWD berät dazu Unternehmen und gibt Empfehlungen, wie eine individuelle Umsetzung erfolgen kann. Denn es gibt nicht nur ein Modell betrieblich unterstützter Ferienbetreuung.

Lilly Fleck und Dagmar Thomas von der Servicestelle betriebliche Kinderbetreuung der Zukunftswerkstatt Düsseldorf
Lilly Fleck und Dagmar Thomas von der Servicestelle betriebliche Kinderbetreuung der Zukunftswerkstatt Düsseldorf, Foto: Ansgar Bolle

„Eine bessere Nachwuchsförderung gibt es nicht“

Zwei Unternehmen waren zu Gast, die begeistert von ihren Erfahrungen und Herausforderungen mit der betrieblichen Ferienbetreuung erzählten. Susanne Elm von der ABB AG beschrieb, wie die Ferienkinder nicht nur tolle Ausflüge unternehmen. „Sie erleben ihre Eltern bei der Arbeit: Sogar im Schutzanzug und an schweren Maschinen. Eine bessere Nachwuchsförderung gibt es fast nicht“, sagt Elm. „Auch wenn die Anfänge der Ferienbetreuung alles andere als einfach waren.“

Das Engagement lohnt sich

Dies bestätigt auch Anca Milos vom VVKD (Verbund Katholischer Kliniken Düsseldorf gGmbH). Sie musste quasi bei Null anfangen und sich die Ohren heiß telefonieren, bis das erste Ferienprogramm auf die Beine gestellt war. “ Auch wenn inzwischen professionelle Träger die Hauptarbeit übernehmen, ist immer noch eine Menge Personalpower und Engagement nötig.“ Doch die Arbeit zahle sich aus: für die Kinder, die Eltern und das Unternehmen.

Bundesmittel können abgerufen werden

Abschließend berichtete Rowaa Karomi von der Servicestelle Betriebliche Kinderbetreuung Berlin über das Förderprogramm des Bundes. Das Ziel: Betriebliches Engagement in der Kinderbetreuung soll mit Bundesmitteln gestärkt und so die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessert werden. Voraussetzung ist, dass neue Betreuungsplätze geschaffen werden. Dann greift die Fehlbedarfsfinanzierung von bis zu 25 € pro Tag und Kind. Das Förderprogramm läuft noch bis Ende 2022. Anträge können noch für alle Schulferien im kommenden Jahr gestellt werden.



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