Engemann u. Co.: Mitarbeitende im Mittelpunkt

von competentia

Engemann, Mitarbeitende im Mittelpunkt, LKF-Fahrerin

Die Hildener Spedition Engemann u. Co. lässt sich eine Menge einfallen, damit sich die Beschäftigten am Arbeitsplatz wohl fühlen. Eine Frage im Bewerbungsgespräch kann durchaus sein „Können Sie es sich vorstellen, bis zur Rente hierzubleiben?“

Den branchentypisch rauen Ton hört man in diesem Unternehmen nirgendwo. Stattdessen setzt die Firma Engemann u. Co. auf eine Unternehmenskultur, die Beziehungsaufbau und Partnerschaftlichkeit in den Mittelpunkt stellt. So sei es ihr „eine Herzensangelegenheit, die vielfältigen Maßnahmen, die das Unternehmen für uns Mitarbeitende umsetzt, auch mal publik zu machen“, sagt Daniela Walter, Personalentwicklerin und Feel-Good-Managerin.

Sorgt für das Wohlbefinden der Beschäftigten: Daniela Walter

Internationales Familienunternehmen

Als internationale Spedition führt das Unternehmen mit Sitz in Hilden seit 1966 europaweite Gütertransporte durch. Einen großen Anteil machen dabei chemische und pharmazeutische Produkte namhafter Unternehmen aus. 2009 übernahm der Sohn der Gründerfamilie, André Ventker, die Geschäftsführung von seiner Mutter.

Im Lager regiert eine Frau

Zur Firma gehören 70 Mitarbeitende, 16 davon sind Frauen, sechs arbeiten in Führungspositionen. Der Anteil der Führungskräfte ist demnach unter den Frauen deutlich höher. Dabei sind weibliche Führungskräfte nicht nur im Büro zu finden. „Besonders stolz sind wir auf unsere Lagermeisterin. Als Frau in einer klassischen Männerdomäne führt sie ihr Team mit Zuckerbrot und manchmal auch mit Peitsche. Das klappt wunderbar“, meint Walter. Zum Team gehört auch eine LKW-Fahrerin, – und gern würde die Firma mehr Frauen in diesem Beruf einstellen. Walters Vater war selbst LKW-Fahrer. Bereits als Kind habe sich die gelernte Speditionskauffrau dafür interessiert, „was hinter der Anmeldung passiert“.

Hat das Lager fest im Griff: Lagermeisterin Nicole Kiwitt

Firmenlogo symbolisiert Unternehmenswerte

Bei Engemann u. Co. stehen die Mitarbeitenden im Mittelpunkt. So symbolisiert die Schnittstelle in dem farbigen Plus-Zeichen des Firmenlogos auch die Beschäftigten des Betriebs. „Natürlich sind die Kunden wichtig. Aber ohne unsere Mitarbeitenden passiert nichts“, sagt Geschäftsführer André Ventker. Nicht nur deshalb sei es ihm wichtig, dass sich seine Mitarbeitenden im Betrieb gut fühlten und wirklich gern zur Arbeit kämen. Um sie noch besser kennenzulernen und zu erfahren, was sie bewegt, lädt er jeden Freitag zwei ausgeloste Kolleginnen oder Kollegen zum gemeinsamen Frühstück ins Bäckereicafé ein. Nach anfänglichen Vorbehalten freuen sich die meisten auf das entspannte Beisammensein mit dem Chef sehr, meint Walter. Klar ist: Von diesen Begegnungen dringt nichts nach außen: „Was beim Bäcker Schüren besprochen wurde, bleibt auch beim Bäcker Schüren“, heißt es.  

Mitarbeitende im Mittelpunkt, Logo Engemann
Ein Logo mit tieferer Bedeutung

Beliebt: Der „Feierabendkühlschrank“

Miteinander reden, auch mal über privates, ist gern gesehen im Hause. So gibt es einen „Feierabendkühlschrank“, an dessen Inhalt sich jede und jeder für ein gemeinsames Kaltgetränk bedienen kann. Dass der Plausch innerhalb der Arbeitszeit stattfinde, sei völlig in Ordnung, sagt Walter. Und damit sich Frauen zu jeder Zeit wohl fühlen, stehen ihnen alle erforderlichen Hygieneartikel zur Verfügung. Denn es seien eben die Kleinigkeiten, die das Arbeitsleben schöner machten.

Entspannte Runde um den „Feierabendkühlschrank“

Kitagebühren zahlt die Firma

Der erste Lockdown 2020 stellte auch die Firma Engemann u. Co. vor große Herausforderungen. Doch die Geschäftsführung reagierte flexibel und ermöglichte innerhalb einer knappen Woche die Arbeit im Homeoffice. Als Mutter eines kleinen Sohnes erhielt Daniela Walter sofort fünf Tage Sonderurlaub, um ihr Kind zu Hause zu betreuen. Außerdem erhalten Eltern eine finanzielle Unterstützung bei den Kita-Gebühren. Wichtig ist der Geschäftsleitung auch die Gesundheit der Mitarbeitenden. Deshalb gibt es nicht nur jede Woche ein gemeinsames gesundes Frühstück, sondern auch die jährlich stattfindende „Gesundheitswoche“. Hier können alle, die wollen, an Inhouse-Kursen zum richtigen Atmen, Faszienarbeit, Stressbewältigung und mehr teilnehmen. Und wer schon auf dem Weg zur Arbeit etwas für sich tun will, nutzt das firmengesponserte Job-Rad.

Engemann u. Co.: 70 Mitarbeitende: 16 Frauen, 54 Männer

Das Unternehmen ist zertifiziert mit HIER AUSGEZEICHNET ARBEITEN.

Fotos: Melanie Zanin

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