TELROTH GmbH: Traditionsbetrieb mit Start-up-Mentalität

von Andrea Lützenkirchen

Tradtionsbetrieb mit Start-up-Mentalität, Mitarbeiterin hängt Zettel an die Lobleine

Quer über die Wand des großen Aufenthaltsraumes sind Leinen gespannt. Daran geklemmt baumeln viele bunte Zettel. „Super, dass du alles so prompt erledigst“, „Danke für den tollen Vortrag“ steht darauf. Wer einer Kollegin oder einem Kollegen ein Lob aussprechen möchte, kann es hierher hängen – sichtbar für alle. „Wir denken im Alltag so wenig daran, uns gegenseitig auch mal zu loben. Jetzt machen wir das häufig“, sagt Vera Klammer, Assistentin der Geschäftsführung der Firma TELROTH GmbH in Hilden. „Die Lobleine ist ein wichtiger Baustein unserer Unternehmenskultur.“ Und diese ließ sich TELROTH 2020 mit dem Gütesiegel HIER AUSGEZEICHNET ARBEITEN offiziell zertifizieren.

Zertifikat
Vera Klammer hält das Zertifikat für wegweisende Unternehmenskultur in Händen.

Aktuellste New-Work-Methoden

Das Unternehmen ist  Spezialist für digitales Arbeiten, für Telefon- und IT-Systeme. Aber auch Brandschutzanlagen und Einbruchsicherung gehören zum Portfolio des Betriebs mit 95 Mitarbeitenden. Zehn davon sind weiblich. Obwohl in respektablem Alter, gleicht die Firma eher einem modernen Startup als einem alteingesessenen Traditionsbetrieb. Carsten Roth führte das von seinen Eltern 1967 gegründete Unternehmen nach den aktuellsten New-Work-Methoden. In diesem Jahr fand ein Eigentümerwechsel statt. Die Telroth GmbH gehört jetzt zur G&N Gefahrenmelde- und Nachrichtentechnik GmbH. Die Unternehmenskultur hat sich in den letzten Jahren ebenfalls weiterentwickelt. „Wir wollten einen offenen und vertrauensvollen Umgang mit viel Selbstverantwortung etablieren“, sagt Vera Klammer. Das ist gelungen: Die Mitarbeitenden schätzen es, dass agiles Arbeiten, flexible Arbeitszeiten und New Work zu ihrem beruflichen Alltag gehören. Mit einem Durchschnittsalter von Mitte 30 kommt hier ein junges Team zusammen.

Hund im Büro
Hunde gehören ganz selbstverständlich zur Familie.

Für sie alle gilt: Nicht die Präsenz zählt, sondern die Ergebnisse ihrer Arbeit. Denn Mitarbeitende seien keine Ressource, sondern Menschen mit Selbstverantwortung. So denkt die Geschäftsführung. Homeoffice war auch schon vor Corona selbstverständlich. Da die zeitliche und räumliche Flexibilität fast unbeschränkt ist, wird kaum in Teilzeit gearbeitet. So verlässt eine Mitarbeiterin schon am Nachmittag das Büro, um ihr Kind von der Kita abzuholen. Danach setzt sie ihre Arbeit zu Hause fort. Für die Mitarbeitenden im Innendienst gibt es keine Arbeitszeiterfassung, sie erledigen ihre Aufgaben auf Vertrauensbasis. „Die Techniker im Außendienst wünschen sich hingegen klare Strukturen, ihre Arbeitszeiten werden über ihr Laptop erfasst“, sagt Vera Klammer.

Tradtionsbetrieb mit Start-up-Mentalität, Azubi mit Onboarding-Mappe
Jede neue Mitarbeiterin bekommt ein Onboarding-Paket.

Gut betreut in der Ausbildung

Das beste Mittel gegen den Fachkräftemangel sei die Ausbildung von eigenem Nachwuchs. Deshalb legt TELROTH viel Sorgfalt auf eine qualitätsvolle Lehrzeit. Zurzeit lassen sich zwölf junge Menschen in den Bereichen Systemtechnik, Elektronik und Verwaltung ausbilden – darunter auch ein Geflüchteter. Neuen Auszubildenden und neuen Mitarbeitern wird eine Patin oder ein Pate zur Seite gestellt. Zum Einstieg erhalten alle ein Onboarding-Paket mit Infomappe, Blumensamen „für’s gute Gedeihen“ und einer Firmen-Tasse. Neuen Azubis überreicht die Personalführung auch eine „Einschulungstüte“ mit Süßigkeiten.

Tradtionsbetrieb mit Start-up-Mentalität, Hunde bei der Arbeit
Noch tollen mehr Hunde als Kinder durch die Büroräume.

Da die Belegschaft so jung ist, tollen bisher mehr Bürohunde als Kinder im kleineren Aufenthaltsraum, von allen liebevoll „Kuschelzimmer“ genannt. Denn sowohl Kinder als auch die drei Hunde Noinoi, Amira und Nami können problemlos mitgebracht werden. Dass ein Kind bei einer Besprechung dabei ist, komme häufig vor.

Tradtionsbetrieb mit Start-up-Mentalität, bei Telroth in der Küche
In der Küche kocht regelmäßig ein Profi für die Belegschaft.

Familiär geht es auch zu, wenn drei Mal pro Woche ein Koch kommt und für die ganze Mannschaft das Mittagessen zubereitet. In Zeiten der Pandemie ist das nicht möglich. Wer im Büro ist, darf sich aber mit einem Gericht auf Firmenkosten trösten. Bei so viel Miteinander werden aus Kollegen Freunde: Auch nach Feierabend treffen sich viele Mitglieder der „TELROTH-Familie“. Einige joggen noch zusammen, andere führen ihre Hunde aus und manche verabreden sich zu einer Wanderung am Wochenende. „Wir sind alle eng miteinander“, sagt Vera Klammer. „Wenn es doch mal ein Problem gibt, warten wir nicht bis es dunkelrot geworden ist. Wir stimmen uns ab und handeln.“

TELROTH GmbH, Hilden: Mitarbeitende 95, davon weiblich: 10.

Seit 2020 hält TELROTH das Zertifikat HIER AUSGEZEICHNET ARBEITEN.

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