10 Tipps, wie Ihr Unternehmen auch mit wenig Budget familienfreundlich wird
Auch Beschäftige ohne Kinder und pflegebedürftige Angehörige finden familienfreundliche Angebote besonders wichtig.
Dies sagen vier von fünf Befragten in einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft von 2019. Und neun von zehn Beschäftigten sehen die Familienfreundlichkeit eines Unternehmens als Indikator dafür an, dass das Wohlergehen der Mitarbeitenden dem Unternehmen wichtig ist. Eine amerikanische Studie belegt zudem, dass Firmen mit guter, personalorientierter Unternehmenskultur auch finanziell erfolgreicher arbeiten. (s. Studie BMFSFJ, S. 14) Dabei muss es gar nicht so aufwändig und teuer sein, eine familienfreundliche Unternehmenskultur zu etablieren.
Denn: Schon kleinere Maßnahmen können viel bewirken
1. Home Office ermöglichen
Die Arbeit im Home Office hat sich in der Coronakrise bewährt. Erlauben Sie Ihren Beschäftigten auch nach der Pandemie – zumindest gelegentlich – im Home-Office zu arbeiten. Wenn Pendelzeiten wegfallen, haben Eltern mehr Zeit für ihre Kinder.
2. Flexible Arbeitszeiten einrichten
Teilzeit, Gleitzeit, Vertrauensarbeitszeit, Jahres- oder Lebensarbeitszeitkonten und Sabbaticals ermöglichen Angestellten mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen mehr Flexibilität, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Übrigens wird gerade die vollzeitnahe Beschäftigung (28 bis 36 Stunden) immer attraktiver für Mütter und Väter. Interessant ist dieses Arbeitszeitmodell auch für Führungskräfte.
3. Individuelle Wünsche besprechen
Seien Sie offen für die Wünsche Ihrer Mitarbeitenden und vereinbaren Sie individuelle Regelungen mit ihnen. Im Gespräch finden sich oft Lösungen, die für alle Beteiligten zufriedenstellend sind.
4. Führen durch gutes Vorbild
Nichts führt besser als ein gutes Vorbild. Wenn Sie und Ihre Führungskräfte selbst Auszeiten für die Familie nehmen und dies auch kommunizieren, kann Vereinbarkeit zum festen Bestandteil Ihrer Unternehmenskultur werden.
5. Meetings in den Vormittag verlegen
Meetings am späten Nachmittag sind eher ungünstig für Eltern. Finden Arbeitstreffen am Vormittag statt, können alle entspannt teilnehmen.
6. Kinder willkommen heißen
Manchmal kann es schon helfen, wenn Eltern ihr Kind für eine Übergangszeit mit ins Büro nehmen können. Vielleicht können Sie eine Spielecke einrichten oder sogar ein Eltern-Kind-Büro, wie es z. B. die Düsseldorfer Digitalagentur anyMOTION anbietet.
7. Zum Familientag einladen
Lassen Sie die Familienfreundlichkeit Ihres Unternehmens noch sichtbarer werden und laden Sie einmal im Jahr zu einem kleinen Familienevent ein, wie z. B ein Nachmittag der offenen Tür oder ein Ausflug.
8. Eine Ferienbetreuung organisieren
Umfragen haben ergeben, dass sich viele Beschäftigte Unterstützung bei der Ferienbetreuung ihrer Kinder wünschen. Sie könnten sich hierfür mit anderen Unternehmen zusammen tun oder auch eine betriebliche Ferienbetreuung anbieten. Die Düsseldorfer Firma sipgate weist gern auf ihre guten Erfahrungen mit diesem Angebot für ihre Mitarbeitenden hin.
9. Ansprechperson zum Thema Pflege benennen
Immer mehr Beschäftigte – und meist sind es Frauen – kümmern sich um pflegebedürftige Familienmitglieder. Eine Ansprechperson im Betrieb kann im Pflege-Notfall informieren und beraten. Das Kompetenzzentrum Frau und Beruf bildet betriebliche Pflege-Coaches aus.
10. Auf ein familienfreundliches Arbeitsklima achten
Die besten Maßnahmen nützen wenig, wenn Eltern, die um 15 Uhr gehen müssen, um ihr Kind von der Kita abzuholen, schräg angesehen werden. Wenn Sie immer wieder auf Ihre familienfreundlichen Angebote hinweisen und selbst in Anspruch nehmen, ermutigen Sie ihre Beschäftigten, diese Angebote auch wirklich wahrzunehmen.
Weiterlesen:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln: Unternehmensmonitor Familienfreundlichkeit 2019
Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Familienfreundliche Unternehmenskultur