Aus der HR-Sprechstunde: Wertegeleitete Unternehmenskultur

von competentia

HR-Sprechstunde: Wertegeleitete Unternehmenskultur zwei Frauen bestimmen die Werte für ihr Unternehmen

In der HR-Sprechstunde haben wir regelmäßig Unternehmen zu Gast, die uns ganz persönlich einen Blick hinter die Kulissen ihrer Unternehmenskultur gewähren. Jetzt war KIOTERA (vormals ECBM GmbH) beim Webinar dabei. Geschäftsführerin Elisabeth Schloten und zwei Mitarbeiter berichten, wie sie Werte und Daseinszweck (Purpose) im Arbeitsalltag umsetzen.

Nicht nur junge Menschen fragen nach einem Job, den sie als sinnerfüllt und wert-voll erleben. Unternehmenswerte sind dabei die Grundprinzipien, die festlegen, wie ein Unternehmen an das Thema Arbeit, zwischenmenschliche Zusammenarbeit und Wohlbefinden der Mitarbeitenden herangeht. Im Idealfall überlegen sich alle Beschäftigten gemeinsam, an welchen Werten sie sich orientieren wollen. So war es auch bei KIOTERA, einem Unternehmen das KI-basiert mit Sensortechnik Daten von z. B. Gebäuden, Maschinen, Raumklima aufnimmt, analysiert und weiter verarbeitet (Internet of Things, kurz IoT).

Werte in einem Leitbild formulieren

Das diverse Team mit Menschen aus sieben Ländern hat sich für die Werte schnell und nachhaltig, innovativ und verlässlich, ambitioniert und miteinander, enthusiastisch und pragmatisch entschieden. Somit sollen ein bewusster und nachhaltiger Umgang mit Ressourcen, gegenseitiger Respekt und ein partnerschaftliches Miteinander die Kultur des wachsenden Unternehmens prägen. Auch eine Formulierung ihrer Mission, ihrer Vision und ihrer Leitsätze sind Teil des Leitbilds. „Zwar sind wir eine Technikfirma, aber unser Herz gehört der Arbeit für die Menschen und eine nachhaltige Zukunft“, fasst Geschäftsführerin und Gründerin Elisabeth Schloten zusammen.

Nicht nur auf dem Papier

Doch Werte dürfen nicht nur auf dem Papier oder der Webseite stehen, sie müssen auch im täglichen Umgang mit Leben erfüllt werden. „In meinem früheren Betrieb kämpften Hähne miteinander. Jetzt erlebe ich Menschlichkeit, eine offene Kommunikation und jede und jeder kann auf respektvolle Weise alles sagen„, beschreibt Jonathan Luchtmeijer (IoT-Entwickler) seine Sicht auf das Arbeitsklima. Da viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Remote arbeiten, finden viermal jährlich Teamevents für alle statt. Eine Zufriedenheitsumfrage in jedem Quartal verhilft dazu, Verbesserungsvorschläge aufzunehmen.

Gute Kommunikation ist das A und O

„Wir wollen wissen, was wir tun können, damit alle gern bei uns arbeiten. Und das wirkt: Wir bekommen viele Bewerbungen von Freunden und Bekannten unserer Beschäftigten“, sagt IoT-Berater und Personalleiter Quang Truong. Er arbeitet als dreifacher Vater in Teilzeit und ist damit prädestiniert, die Unternehmenswerte auch vorzuleben. Weitere Instrumente für eine gute Zusammenarbeit sind ein mehrstufiges Recruitingssystem, Remote-Coffees mit ausgelosten Paaren, wöchentliche Teammeetings und faire Gehaltsformeln. Bei allem aber gelte: Eine Kommunikation, die alle mitnimmt, ist das A und O.

HR-Sprechstunde: Wertegeleitete Unternehmenskultur
Elisabeth Schloten, Quang Truong und Jonathan Luchtmeijer

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Web-Seminar zeigen sich beeindruckt von so viel Engagement. Wichtige Erkenntnisse sind auch: In Unternehmen unter 100 Beschäftigten lässt sich dieses Modell leichter durchsetzen, bei mehr Beschäftigen braucht es besondere Strukturen. Und: Gelebte Unternehmenswerte bedeuten ein beträchtlicher Zeitaufwand. Schloten: „Das ist eine Frage der Priorisierung. Geschäftsführung und Führungskräfte müssen die eigene Unternehmenskultur wichtig finden und vorleben. Die Marketing- oder HR-Abteilung hat da allein keine Chance.“

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